Grundsätze unserer Arbeit

Umsetzungen der pädagogischen Ziele in die praktische Arbeit

Unser Auftrag der familienergänzenden Erziehung beinhaltet die Betreuung der Kinder, ihre Unterstützung und pädagogische Förderung.

Die Inhalte und Themen unserer Arbeit werden geplant. Auf den Teamsitzungen haben wir die Möglichkeit, uns über die Kinder auszutauschen, die Kollegen über wichtige Dinge zu informieren und die Themen und Vorgehensweisen festzulegen. Wir behalten uns jedoch vor, auf bestimmte Ereignisse oder Vorgaben durch die Kinder spontan zu reagieren. Es soll den Kindern ein strukturierter Alltag vermittelt werden, aber auch gezeigt werden, dass wir jederzeit flexibel reagieren können und der Spaß und die Freude am Handeln an erster Stelle stehen.

Das vorhandene Spiel- und Beschäftigungsmaterial ermöglicht uns die Realisierung der pädagogischen Angebote. Als pädagogisches Material verstehen wir Spiele, Materialien und Medien im weitesten Sinne, die einen Bezug zur realen Lebenswelt der Kinder haben, dort vorkommen und mit denen die Kinder in Berührung kommen.

Alle pädagogischen Materialien bedürfen der Überprüfung hinsichtlich ihrer Eignung, die geplanten pädagogischen Prozesse zu unterstützen. Kriterien dafür sind die beabsichtigten Ziele, die gewählte Themenstellung, die Situation der Kinder und ihre Motivation.

Um dem unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden bilden wir zu bestimmten Zeiten altershomogene Kleingruppen. So haben z.B. die Schulkinder einen anderen Tagesablauf, andere Schwerpunkte in ihren Bedürfnissen und eine andere Zeiteinteilung. Es gibt Angebote, Arbeitsmethoden und Regeln bei uns, die für alle Kinder identisch sind. Trotzdem finden sich viele Unterschiede, sodass diese manchmal gesondert dargestellt werden.

Beobachtungen und Dokumentationen

Beobachtung und Dokumentation sind Teil der Umsetzung des Bildungsauftrages von Kindertageseinrichtungen nach dem KJHG und machen einen weiteren Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit aus.

Dokumentationen beschreiben z.B.: Aktivitäten des Kindes, seinen Entwicklungsstand oder erworbene Kompetenzen, immer unter Voraussetzung einer wert- und interpretationsfreien Betrachtung und Formulierung.

Durch geschulte Beobachtung und dem Festhalten dieser können sowohl die individuellen Entwicklungen als auch Gruppenprozesse bemerkt, betrachtet und unterstützend aufgefangen werden. Dies benötigen wir unter anderem als Grundlage für geplante Elterngesprächen oder auch „Tür- und Angelgesprächen“ oder auch bei Anträgen zur Familienhilfe oder zur Dokumentation von § 8a Fällen. Somit können wir Eltern immer gezielt über die Entwicklung informieren und können auf mögliche Entwicklungstendenzen und Entwicklungsauffälligkeiten hinweisen.

Die Dokumentation, die für jedes Kind einzeln angelegt ist, beschreibt beispielsweise erworbene Kompetenzen, kindliche Aktivitäten, freie Beobachtung und folgt einem einheitlichen Dokumentationsschema, ausgearbeitet jeweils für den Kindergarten bzw. den Schülerbereich. Diese regelmäßigen Aufzeichnungen des jeweiligen Entwicklungstandes werden von uns ausgewertet und unterstützen uns bei der Planung und Zielsetzung unseres pädagogischen Handelns.

Natürlich ist die Dokumentation für die Eltern einsehbar und unterliegt den gesetzlichen Datenschutzbestimmungen.

Integration von Kindern mit Behinderungen

Natürlich sind uns auch Kinder mit Behinderungen herzlich willkommen.

Kurzgefasst bedeutet Integration das räumliche, physische und soziale Zusammensein von beeinträchtigten und nichtbeeinträchtigten Personen. Deshalb werden bei uns behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam betreut.

Die Arten der Behinderungen sind unterschiedlich. Es können geistig- oder körperbehinderte Kinder aufgenommen werden, ebenso wie Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder verhaltensauffällige Kinder.

Die Gruppe, in denen Kinder mit Behinderungen sind, die durch das Sozialrathaus auch als Kinder mit Behinderungen anerkannt wurden, erhalten eine Unterstützung durch zusätzliches Personal, das mit bis zu 15 Wochenstunden eingesetzt ist. Dadurch kann das Kind mit Behinderungen eine individuelle Förderung erfahren. Auch in der Gruppe wird auf die Bedürfnisse dieser Kinder geachtet.

Die Kinder lernen so, mit ihrer Behinderung umzugehen und sich in den Gruppenverband mit einzufügen. Gerade die Entwicklung des sozialen Verhaltens wird hierbei gefördert. Ihre eigenen Einschränkungen sollen nicht als Ursache einer Außenseiterrolle erlebt werden.

Da wir gruppenübergreifend arbeiten gibt es viele Berührungspunkte aller Kinder. Dadurch ist eine Integration nicht nur auf eine Gruppe beschränkt, sondern der Integrationsgedanke ist Bestandteil der ganzen Kinderladenkonzeption.

Manchmal stellt sich erst nach der Aufnahme heraus, dass ein Kind eine Entwicklungsverzögerung oder eine Verhaltensauffälligkeit zeigt. Wir empfehlen den Eltern dann den Besuch einer Frühförderstelle oder des SPZ (Sozial Pädiatrisches Zentrum).

Wird dort festgestellt, dass das Kind einen gezielten erhöhten Förderbedarf hat, stellen wir beim zuständigen Sozialrathaus gemeinsam mit den Eltern einen Antrag auf Einzelintegration.

Die Voraussetzung für die Aufnahme eines Kindes mit Behinderung ist eine offene Zusammenarbeit mit Eltern, Therapeuten und evtl. Lehrern.

Unsere Räume sind rollstuhlgerecht.

Kinder mit Migrationshintergrund

Viele der zu betreuenden Kinder in unserer Einrichtung haben einen Migrationshintergrund. Wir sehen hier die kulturelle Vielfalt als eine Bereicherung, und unsere Aufgabe darin, die Zusammengehörigkeit aller, egal welcher Nationalität, Religion oder Kultur, durch gemeinsame Projekte zu stärken. Als Gruppe mit verschiedenen Kulturen, etwas gemeinsam zu erleben, erreichen und erschaffen, sehen wir als Selbstverständlichkeit.

Partizipation

Die Beteiligung, Mitwirkung und Mitbestimmung der Kinder am Alltag der Kita ist für uns von großer Bedeutung. Die Kinder sollen altersgerecht an der Gestaltung des Tagesablaufes einbezogen werden. Das bedeutet für uns, sich mit den Bedingungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die es gewährleisten, dass jedes Kind ob Kindergartenkind oder Schüler, sich tatsächlich an Entscheidungen beteiligen kann. 

Unsere Aufgabe besteht auch darin, dass Interesse der Kinder an Beteiligung zu wecken. Unser Ziel ist, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die einerseits ihre Person und andererseits das alltäglichen Zusammenleben betreffen, mit einzubeziehen. So können Kinder hier z.B. entscheiden, auf welchen Spielplatz wir gehen, was es zum Mittagessen geben soll, oder wohin der nächste Ausflug gehen soll oder was wir am jeweiligen Tag gemeinsam machen. Dazu dienen auch unserer tägl. Morgenkreis oder auch die Kinderkonferenz der Schülerkinder. Hier werden Dinge mit den Kindern besprochen, Beschwerden entgegengenommen oder auch gemeinsame neue Regeln erstellt. 

Das bedeutet für unsere Arbeit, dass wir allen Kindern eigene Entscheidungen zugestehen, ohne dass wir sie dabei alleine lassen. Die Vorschläge der Kinder werden ernst genommen, wir überprüfen sie hinsichtlich der Umsetzungsmöglichkeiten. Dabei begegnen wir ihnen ehrlich und authentisch, regen sie zum Erkunden und Ausprobieren an, greifen in Situationen fragend ein (fragen, ob Hilfe gebraucht wird) und ermöglichen und unterstützen die Kinder in ihrer Eigenaktivitäten.

Kinder sind nicht von Anfang an entscheidungsfähig. Sie müssen lernen eigene Meinungen zu bilden, dabei brauchen sie die Unterstützung und Begleitung von uns Erwachsenen. Allerdings gibt es auch hier Entscheidungen, die wir Erzieher*innen treffen und die für die Kinder verbindlich sind.

Beschwerdemanagement

In vertrauensvoller und respektvoller Haltung, gestalten wir somit einen Kindergartenalltag, der die Möglichkeit zur Veränderung und Weiterentwicklung gibt. Somit ist das Beschwerdemanagement ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung. 

Für Kinder

Im Bundeskinderschutzgesetz ist nun auch die Beschwerdemöglichkeit von Kindern in ihren Betreuungseinrichtungen verankert. Wichtig ist uns, dass sich die Kinder mit ihren Anliegen, Kritiken und Beschwerden auch ernst genommen fühlen. Je nach Entwicklungsstand der Kinder, beziehen wir diese in Entscheidungen über aktuelle Themen, Regelerstellungen, Tagesabläufe, Planung von Ausflügen, Gestaltung der Räume oder Ähnliches mit ein. Hierzu dient uns hauptsächlich unser Morgenkreis im Kindergarten oder die Kinderkonferenz im Schülerbereich. Hier besteht uns vorrangig die Möglichkeit mit uns zu kommunizieren und sein Anliegen vorzubringen. 

Durch die Möglichkeit zur Beschwerde und deren gemeinsamer und ernsthafter Bearbeitung entwickeln die Kinder die Erfahrungen von Teilhabe und Selbstwirksamkeit. 

Bei der Bearbeitung werden die Beschwerden nicht von uns bewertet, sondern werden aufgenommen, egal wie groß das „Problem“ ist.

Für Eltern

Eltern haben auch jederzeit das Recht, sich mit Beschwerden, Kritiken oder Anregungen an das Kita-Team zu wenden.

Zunächst sollen sich Eltern bei Beschwerden, direkt an die zuständige Gruppenerzieher*Innen wenden um ihr Anliegen vorzubringen. 

Weitere Beschwerdemöglichkeiten:

  • Ansprechen der gewählten Elternvertreter (Diese bringen die vorgetragenen Beschwerden und Anregungen dann in die nächste Elternvertreter-Sitzung mit ein)
  • Elternbriefkasten im Flur
  • Elternabende
  • Schriftlich per Brief oder Mail

Die Kita-Leitung steht Eltern auch für Beschwerden und Anliegen zur Verfügung:

  • Falls das Gespräch mit der Gruppenerzieher*innen nicht erfolgreich war, und die Eltern noch weiteren Redebedarf haben
  • Wenn das Vertrauensverhältnis zu den Gruppenerzieher*innen gestört ist 
  • Wenn es sich um nicht- gruppenspezifische Themen handelt

Auch die Bereichsleitung des Trägers steht den Eltern bei Beschwerden zur Verfügung, und versucht Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt mit zu entwickeln.

Pädagogische Angebote

Die Auseinandersetzung mit unseren Themen findet auf vielfältige Weise statt. Wir versuchen, diese durch differenzierte pädagogische Angebote den Kindern nahe zu bringen, sodass sie diese kennen lernen und auch die entsprechenden Fähigkeiten entwickeln.

Aufgrund des Alters und des Entwicklungsstandes der Kinder gibt es in beiden Bereichen unterschiedliche Angebote.

Unsere Kindergartenkinder

Sehr viel Wert legen wir auf den Aufenthalt im Freien. Die Nähe zum Nidda-Park ermöglicht uns häufige Spaziergänge im Grünen und Besuche der umliegenden Spielplätze. Dabei können die Kinder sich ihrem natürlichen Bedürfnis nach Bewegung entsprechend austoben.

Auf den Spaziergängen fördern wir die sinnliche Wahrnehmung durch die Beobachtung der Natur. Wir sehen Tiere und Pflanzen und sammeln Naturmaterialien wie z.B. Blätter, Früchte und Steine zum späteren kreativen Arbeiten.

Zu der Welt der Kinder gehört auch die Stadt, in der sie leben. Wir machen deshalb Tagesausflüge in Frankfurt und Umgebung zu verschiedenen Zielen wie z.B. Zoo, Palmengarten, Bibliothek, Museum, Theater usw. Dabei benutzen wir öffentliche Verkehrsmittel und die Kinder lernen deren Umgang und die entsprechenden Verhaltensregeln im Straßenverkehr.

Bewegung ist eines der natürlichen Bedürfnisse des Menschen. Die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit wird durch die Erfahrungen, welche die Kinder durch die Bewegung machen, beeinflusst.

Sie machen dabei Erfahrungen mit ihrem Körper, lernen sich einzuschätzen und entwickeln so Selbstsicherheit und Selbstständigkeit.

In den Wintermonaten, wenn sich die Kinder nicht mehr so häufig im Freien aufhalten können, gehen wir mit ihnen zum Turnen in eine angemietete Turnhalle. Dabei können Spiel- und Sportgeräte wie z.B. Bälle, Kästen, Seile, Matten, Reifen und Rollbretter genutzt werden.

Angeleitetes und freies kreatives Arbeiten führen wir mit verschiedenen Materialien durch. Die Kinder malen z.B. mit Buntstiften, Wachskreiden, Aquarellfarben, Fingerfarben und Stofffarben auf den unterschiedlichsten Materialien wie Stoffe, Pappe, Papier usw. Dabei lernen sie sowohl die verschiedenen Materialien kennen als auch die entsprechenden Techniken. Gleichzeitig wird durch den Umgang mit Stiften, Pinseln aber auch Scheren und Prickelnadeln die Feinmotorik gefördert.

Gleiches gilt auch für das plastische Gestalten mit Knete, Pappmaché, Salzteig, Plastika und der Verwendung von diversen Verpackungsmaterialien wie Pappe, Plastik und Glas.

Die Durchführung rhythmischer Bewegungsübungen ist eine bewusst gelenkte Form der Bewegung in Verbindung mit rhythmischen Klängen. Rhythmische Erziehung ist ein wesentlicher Teil der sensomotorischen Erziehung. Durch das Zusammenfließen von Bewegung und Musik werden die Sinne geschult, das Gedächtnis, die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit, der Gemeinschaftssinn und die Kreativität gefördert. Da sich Bewegungserziehung nicht nur auf den motorisch aktiven Bereich beschränken darf, gehören Bewegung und Musik eng zusammen.

Dazu führen wir Singkreise und Singspiele durch bei denen die Kinder gelegentlich einfache, selbst hergestellte rhythmische Instrumente benutzen.

Die Gesundheitserziehung erfolgt auf vielfältige Art und Weise: wir achten darauf, dass sich die Kinder die Hände waschen und Zähne putzen. Ein Zahnarzt hat die Patenschaft für unsere Einrichtung übernommen und untersucht die Zähne der Kinder einmal jährlich, zusätzlich wird noch einmal jährlich ein Remotivationstraining (Zahnputztraining) durch die Zahnarzthelferin (Putzfee) durchgeführt.

Die Mahlzeiten sollen geschmackvoll und bekömmlich für den Körper und die Seele sein, d.h. dass wir auch manchmal Süßigkeiten oder Kuchen essen.

Als Themen in unseren Projekten wählen wir auch hin und wieder den Körper und die Gesundheit, so haben wir z.B. mit den Kindern das Thema: Körper - Nahrung - Verdauung bearbeitet.

Zum Erlernen von Farben und Formen, zur Unterstützung der Sprachbildung und zur Förderung der Konzentration stehen zahlreiche Tischspiele und Bücher zur Verfügung. Beim Spielen üben die Kinder die Einhaltung von Regeln und erwerben bzw. verfestigen ihre sozialen Kompetenzen.

Viele dieser Materialien gehören zum Bestand der PEIG, je nach Bedarf erweitern wir unser Angebot indem wir Bücher oder Spiele aus der Bücherei ausleihen.

Unsere Schulkinder

Wir betreuen 20 Schulkinder, die zum Mittagessen und den Hausaufgaben in zwei Kerngruppen mit jeweils 10 Kindern unterteilt sind. Die Zusammensetzung dieser Gruppen richtet sich nach den frei werdenden Plätzen. Wenn möglich, achten wir auf eine Mischung hinsichtlich des Alters, des Geschlechts und der Schulklassen.

Je nachdem, wie viele Kinder ausscheiden, werden diese Plätze mit neuen Kindern besetzt. Vorrangig sind die Plätze jedoch für die Kindergartenkinder des PEIG-Kinderladens vorgesehen, die schulpflichtig sind und eingeschult werden.

Wenn die Kinderladenkinder in die Schule kommen, ist ihnen der Schulweg bereits bekannt. Trotzdem begleiten wir sie in den ersten Wochen, d.h. wir holen sie von der Schule ab. Je nachdem wie sicher sie sich fühlen, verkürzen wir die begleitete Strecke, und es dauert nicht lange und sie können den Weg alleine gehen. Die Dauer der Begleitung richtet sich je nach den individuellen Fähigkeiten der Kinder.

Da die Schulkinder vormittags in der Schule sind und nach dem Mittagessen Zeit brauchen, um ihre Hausaufgaben zu erledigen, ist es für sie wichtig, ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend "freie", unverplante Zeit zur Verfügung zu haben. Dabei können sie sich alleine beschäftigen oder mit den anderen spielen.

Als Ausgleich zur Schule und den Hausaufgaben bieten wir den Kindern verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, an denen sie freiwillig teilnehmen können. Es gibt altersentsprechende Brettspiele, Bücher, ein Dart-Spiel, Tischfussball und eine Tischtennisplatte. Wir gehen auf einen der Spielplätze, um dem Bedürfnis der Kinder nach Bewegung, nach Raum zum Spielen und "Krach machen" entgegenzukommen. An schulfreien Tagen machen wir häufiger Ausflüge und benutzen dazu sowohl öffentliche Verkehrsmittel als auch private Fahrzeuge.

Die Kinder brauchen eine Vorbereitung auf die Zeit, in der sie die Einrichtung nicht mehr besuchen.

In Absprache mit den Eltern unterstützen wir Aktivitäten, die außerhalb der PEIG stattfinden. Die Teilnahme an Gruppen und Veranstaltungen bei anderen Institutionen ist eine Möglichkeit dazu. Wichtig ist auch der Kontakt zu Kindern, die nicht die PEIG besuchen. Nach Absprache mit uns können die Kinder Freunde einladen, die sie dann in der Einrichtung besuchen. Außerdem kann die Regelung vereinbart werden, dass das Kind an bestimmten, festgelegten Tagen nicht mehr in die PEIG kommt bzw. schon nach dem Mittagessen nach Hause geht. Dies alles besprechen wir mit den Eltern und dem Kind und konzipieren entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten den „Ablösungsprozess“.

Es besteht bei uns die Möglichkeit, gemeinsam mit den Erzieher*Innen ein Betreuungskonzept für Kinder, die die vierte Klasse beendet haben, zu entwickeln, um ihnen den Übergang in die weiterführende Schule zu erleichtern. Das beinhaltet eine Reduzierung der Betreuungstage in der PEIG und sollte sich auf max. 3 Tage beschränken. Da wir diese „Übergangskinder“ zusätzlich in der Gruppe behalten, sollte die Übergangszeit nach spätestens 6 Monaten abgeschlossen sein. Die Betreuung in den Ferien wird individuell mit den Eltern abgesprochen.

Die Schulkinder lernen, selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln. Dazu gehört, dass sie ihren Aktionsradius vergrößern, dass sie lernen, ihre freie Zeit eigenständig zu organisieren und auch Kontakte zu Kindern außerhalb der PEIG pflegen. Deshalb müssen wir es den Kindern ermöglichen, die PEIG zu verlassen. Dies dient auch als Vorbereitung auf die Zeit, in der sie nicht mehr die PEIG oder eine andere Betreuungseinrichtung besuchen.

Zu diesem Zweck treffen wir mit allen Eltern individuelle Vereinbarungen, die in der Zusatzvereinbarung mit dem PEIG-Kinderladen (siehe Anhang) schriftlich festgehalten und immer entsprechend aktualisiert werden.

Arbeitsmethoden

Das Spiel ist eine aus der Neugierde und dem Bewegungsdrang des Kindes entstehende freiwillige und zweckfreie Beschäftigung, die es lustvoll erlebt und als freudebereitend empfindet. Im Spiel setzt es sich mit seiner Umwelt auseinander und verarbeitet die Wirklichkeit. Dabei werden auch mit Spaß und Freude die Bereiche gefördert, welche die Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung des Kindes ausmachen:

der motorische, der kognitive, der motivationale, der sprachliche, der emotionale, der soziale und der psychische Bereich.

Die Kinder können im Spiel ihre Interessen erkennen und entwickeln. Ihr Sozialverhalten wird gestärkt, indem sie lernen, Absprachen zu treffen und einzuhalten, Frustrationen zu ertragen und stabile Beziehungen einzugehen.

Für uns hat das Spiel aus den o. g. Gründen einen hohen Stellenwert. Deshalb lassen wir die Kinder so oft wie möglich spielen. Dabei unterscheiden wir das Freispiel und das gelenkte Spiel.

Freispiel

Unter Freispiel verstehen wir selbst verantwortliches Spiel. Das Kind entscheidet selbst, was es spielen will, mit wem und in welchem Raum. Nach Absprache können der Flur, der Bewegungsraum „Höhle“, alle Gruppenräume und der Garten miteinbezogen werden.

Während des Bringens und Abholens der Kinder ist üblicherweise Freispielzeit.

Oft sieht es so aus, als arbeiten die Erzieher*innen in dieser Zeit nicht. Doch für die Kinder ist unser "Nichtstun" sehr wichtig, denn wir haben Zeit die Kinder zu beobachten oder für ihre individuellen Bedürfnisse da zu sein. Sie werden begrüßt oder können die volle Aufmerksamkeit und Zuwendung von uns erhalten, weil ja die anderen Kinder "frei" spielen. Dieser Aspekt und die dabei gemachten Beobachtungen möchten wir den Eltern nahe bringen.

Das Freispiel ist auch deshalb von Bedeutung, weil die räumliche Enge und der Mangel an Spielgefährten zu Hause für viele Kinder eine eingeschränkte Möglichkeit ihrer Spielfähigkeit bedeutet.

Unsere Aufgabe ist es, die Kinder zu begleiten, wenn Sie es benötigen. In erster Linie sollen sie jedoch ihren eigenen Einfällen nachgehen. Das schließt ein, dass sie nicht unter ständiger Kontrolle zu halten sind und auch alleine gelassen werden können.

Trotz dieses Freiraums bietet uns die Freispielsituation die beste Möglichkeit, die Kinder durch Beobachtung besser kennen zu lernen. Dabei können wir erkennen, welche Fortschritte ein Kind macht und wie es sich innerhalb einer Gruppe verhält. Das Freispiel gibt Aufschluss über den individuellen Entwicklungsstand eines Kindes innerhalb des Gruppengefüges.

Die Impulse der Kinder werden immer aufgenommen, dadurch findet manchmal ein Wechsel zwischen Freispiel und gelenktem Spiel statt. Das Freispiel steht jedoch im Mittelpunkt und das gelenkte Spiel wird als hinführendes Mittel zum Freispiel genutzt.

Gelenktes Spiel

Bei dem gelenkten Spiel sind wir wesentlich stärker eingebunden. Teilweise planen wir die Spiele und bereiten sie vor, oft spielen wir auch direkt mit und unterstützen bzw. helfen den Kindern.

Es gibt Funktionsspiele wie Sprechspiele, Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele und Gestaltungsspiele, bei denen die Kinder mit Hilfe von bestimmten Gegenständen wie z.B. Holzbausteine, Duplos oder Legos etwas erschaffen bzw. konstruieren. Durch diese Spiele werden die körperlichen und geistigen Fähigkeiten gefördert.

Andere darstellende Spiele wie Rollenspiele, Theater- und Figurenspiele machen die Kinder mit der Übernahme anderer Identitäten vertraut und fördern das Einfühlungsvermögen in andere Personen und somit das soziale Verhalten.

Regelspiele wie z.B. Gesellschaftsspiele und kompliziertere Geschicklichkeitsspiele vermitteln den Kindern die entsprechenden Regeln und Fähigkeiten.

Neben den bereits erwähnten Inhalten dient das gelenkte Spiel auch dazu, Kinder in ein Spiel zu integrieren, wenn sie abseits stehen oder sich nicht selbst beschäftigen können. Sie werden in ein Spiel miteinbezogen, das wir begonnen haben, bekommen auf diese Weise Kontakt zu anderen Kindern und gewinnen Spaß am Spiel. Wenn möglich, versuchen wir uns dann wieder aus dem Spiel zurückzuziehen.

 

Arbeitsgruppen und Gruppenarbeit

Ausgehend vom Entwicklungsabschnitt der Kinder, deren Bedürfnissen, der Jahreszeit und damit der entsprechenden Feste wählen wir Themen aus. Dieses orientiert sich an der Lebenswirklichkeit der Kinder, sodass alle einen Zugang finden können. Es kann z.B. Freundschaft, der Körper oder auch der Frühling Inhalt eines Themas sein. Die Themenvorschläge der Kinder greifen wir dabei gerne auf.

Bearbeitet werden die Themen durch die verschiedenen, als pädagogische Angebote bereits vorgestellten Methoden. Die Räume werden entsprechend dekoriert, Literatur aus der Bücherei entliehen, Lieder werden gesungen oder selbst entwickelt.

An bestimmten Tagen in der Woche lösen wir uns von der Gruppenstruktur und bilden Kleingruppen. Diese Gruppen werden je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder gebildet und jeweils von einer bestimmten Erzieherin begleitet. Wir erachten das Arbeiten in Kleingruppen aus pädagogischer Sicht insofern für bedeutsam, da es die individuelle Förderung des einzelnen Kindes ermöglicht.

Die Ziele dieser Arbeitsgruppen werden unter 2.5.6. näher erläutert.

Für unsere großen Kinderladenkinder findet außerdem einmal in der Woche der Findus Club statt. (Siehe 2.5.6.)

Aufgrund der unterschiedlichen Zeitkapazitäten bieten wir für unsere Schulkinder keine einheitlichen themenzentrierten Projekte mehr an. Es gibt wöchentliche, einmalige Aktionen wie Brettspiele oder Spielplatzbesuche, die sich nach den Möglichkeiten (z.B. dem Wetter) und den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder richten. Wir haben verschiedene Angebote, die über mehrere Wochen gehen und in AGs stattfinden. Dazu gehören z.B. die Koch-AG, die Holz-AG u.s.w.

Die AGs laufen über einen Zeitraum von ungefähr 4-6 Wochen. Kinder die sich in die Teilnehmerliste eintragen, sind verbindlich angemeldet und sollen regelmäßig an der AG teilnehmen.

Gruppenarbeit und gruppenübergreifende Arbeit

Der hintere Bereich setzt sich aus zwei Räumen mit unterschiedlichen Funktionsbereichen zusammen. Die Räume sind durch eine große Flügeltür miteinander verbunden. Der hintere Teil ist dem ruhigeren Spiel und Beschäftigungen vorbehalten. Hier können die Kinder malen, puzzeln oder sich zum Spielen an den Tisch setzen aber auch den Traumraum zum Lesen und Ausruhen nutzen. Im vorderen Bereich kann es schon mal etwas lauter werden, da sich hier der Bereich des kreativen, freien Spiels und des Rollenspiels befindet. Dieser Teil des Raums ist momentan mit Bauecken, einer Küchenecke, einer Hochebene, und einer Verkleidungsecke ausgestattet. Hier können die Kinder ihrem Bedürfnis nach Bewegung und freiem Spiel nachkommen.

Zum Frühstück und Mittagessen werden beide Räume genutzt. Um beim Essen eine ruhige entspannte Atmosphäre zu bekommen, haben die Kinder beim Essen eine feste Sitzordnung.

Nach der Eingewöhnungsphase, kann jedes Kind entscheiden in welchem Bereich der Einrichtung und des Gruppenraumes es spielen möchte., Dieses zeigen die Kinder durch anbringen ihrer Magnetschilder an die jeweiligen bebilderten Spielstationen, die im Flur neben der Gruppenraumtür angebraucht sind. Nach Absprache mit den jeweiligen Betreuerinnen können die Kinder die „Spielplätze“ wechseln. Dabei wird darauf geachtet, dass die Kinder die geltenden Regeln der einzelnen Räume einhalten.

Nachmittags haben die Kindergartenkinder die Möglichkeit, auch gemeinsam mit den Schulkindern zu spielen.

Die Schulkinder sind zum Essen und bei den Hausaufgaben in zwei Kerngruppen aufgeteilt, die jeweils aus 10 Kindern und einer Fachkraft bestehen.

Freitags können die Kinder entscheiden, in welchem Gruppenraum sie essen möchten.

Die wöchentlichen Aktionen und Angebote finden gruppenübergreifend statt. Das heißt, dass sowohl während des Freispiels als auch nach den Hausaufgaben der Gruppenverband aufgelöst wird und die Kinder sich je nach Interesse entscheiden, mit welchen Kindern sie zusammen sein möchten.